Investitionen in Digitalisierung müssen jetzt erfolgen, um in Zukunft wirken zu können
- § Industrie, Gesundheits- und Tourismussektor in Südwestsachsen werden nur mit Digitalisierung wettbewerbsfähig bleiben
- § Öffentliche Verwaltung und Bildungssektor müssen mit digitaler Entwicklung in der Wirtschaft Schritt halten
- § Netzwerk Südwestsachsen Digital e.V. (SWS) zieht erste positive Zwischenbilanz
Plauen/Schöneck, 29. Juli 2019. Der digitale Wandel Südwestsachsen mehr als andere Regionen. Investitionen in Digitalisierung müssen jetzt erfolgen, um in Zukunft wirken zu können. „Industrie, Tourismus, Handel oder Gesundheitswesen werden ohne Digitalisierung nicht wettbewerbsfähig bleiben. Digitalisierung kann den Fachkräftemangel abmildern, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sichern und Unternehmen den Anschluss an den Weltmarkt bieten“, sagt Rainer Gläß, CEO GK Software und Vorstandsvorsitzender SWS Digital, beim Besuch von Staatsminister Oliver Schenk beim Netzwerk.
Die Erfahrungen aus der Arbeit des Netzwerkes zeigen, dass es viele unterschiedliche Vorstellungen über Digitalisierung gibt, von der Einführung von eMails bis neue Geschäftsmodelle mit Daten. Viele KMUs arbeiten noch nicht an Geschäftsmodellerweiterungen. Ein weiteres Fazit: Die Firmen der Region kennen sich zu wenig. Es herrscht ein großer Bedarf an Vernetzung unter den Unternehmen sowie mit Schulen und Hochschulen. „Mehr Zusammenarbeit in der Region wäre und ist möglich und ist notwendig“, sagt Matthes Nagel, Geschäftsführer Simba n3 und SWS-Vorstandsmitglied. Lars Luderer, Geschäftsführer Goldbeck und SWS-Mitglied, ergänzt: „Unternehmen müssen mehr Netzwerke wie SWS nutzen, da nicht jedes Unternehmen in der Lage ist, den Umbau alleine zu schaffen“.
Digitale Standortpolitik notwendig
Unternehmen oder Schulen, die in Digitalisierung investieren, sind auf eine begleitende Infrastruktur angewiesen. „Südwestsachsen braucht eine digitale Standortpolitik“, so Gläß. Das heißt konkret: in jeder Kommune einen strategisch arbeitenden Digitalisierungsmanager, schnelles Breitband, Digitalisierung aller Schulen, Umsetzung Masterplan „Digitale Verwaltung Sachsen“ und Sensibilisierung der Bürger für Datensicherheit. Die bisherigen Maßnahmen der Landespolitik sind gut und müssen von den Kommunen so umgesetzt werden, dass digitale Infrastruktur keine zufälligen Inseln oder einzelnene Projekte bleiben, sondern flächendeckender Standard sind.
Forschungszentrum im Vogtland
„Wir brauchen ein Forschungszentrum im Vogtland“, sagt Andreas Heinz, MdL und Mitglied im SWS-Kuratorium. Zurzeit gehen viele Gelder in die Lausitz und für künstliche Intelligenz nach Dresden und Leipzig. Der ländliche Raum ist wichtig und braucht eine bessere Verteilung von Forschungseinrichtung. Ein KI-Zentrum im Vogtland wäre ein wichtiges Zeichen für die Unternehmen und Fachkräfte in der Region, so Heinz.
Erste positive Zwischenbilanz des Kooperationsnetzwerkes
Nach gut einem Jahr hat das Netzwerk heute 47 Mitglieder, über 1.000 Kontakte und erreichte rund 500 Teilnehmer in Schulungen oder Netzwerkveranstaltungen. Unternehmen haben neue Kunden und Kooperationspartner gefunden, Schulen erhielten Sponsoren, es wurden Jobs, Praktika und eine Promotion vermittelt sowie zwei Startups begleitet. Als Herausforderung nannte Gläß für das Netzwerk Reichweite zu gewinnen und für Südwestsachsen mehr Sichtbarkeit als innovative Technologieregion zu erreichen, damit Fachkräfte bleiben oder angezogen werden. „Hier müssen wir alle mehr tun“.
Über SWS Digital e.V.
Das Netzwerk Südwestsachsen Digital e.V. (SWS Digital) ist ein Kooperationsnetzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung mit dem Ziel, Unternehmen und Institutionen in der Region Südwestsachsen bei der erfolgreichen Gestaltung der Digitalisierung zu unterstützen. Der eingetragene Verein wurde 2017 gegründet und hat seinen Sitz in Plauen. Aktuell hat der Verein 47 Mitglieder, über 1.000 Kontakte im Netzwerk und rund 500 Teilnehmer an Veranstaltungen in 2018-2019. Projektgruppen zu den Themen: Fachkräfte für Morgen, Startups, Einstieg in die Digialisierung, Digitale Wertschöpfung und Finanzierung.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Kontakt
Norbert Eder
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